PRESSE
Bahnhof Neuenmarkt Januar 2025
Von Werner Reißaus
Neuenmarkt. Es war nach den Worten vieler Gäste, ein sehr gelungener Abend, der nach dem Motto „Glöß mit Gschmarri“ am Dreikönigtages in der völlig neu, aber sehr attraktiv gestalteten Bahnhofgaststätte ablief. Der Zweckverband des Deutschen Dampflokomotiven Museums, der Eigentümer des ehemaligen Bahnhofes ist, hatte sich mit dem derzeitigen Verbandsvorsitzenden und Landrat Klaus Peter Söllner sowie Bezirkstagspräsident Henry Schramm und Bürgermeister Alexander Wunderlich kurzfristig vor Jahreswechsel zusammen-geschlossen, um eine Veranstaltung ins Leben zu rufen, die die Bahnhofsgaststätte einfach bekannter macht. Nach wie vor ist der Zweckverband auf der Suche nach einem Pächter und Landrat Klaus Peter Söllner machte bei der Begrüßung der Gäste zu Recht deutlich: „Wir haben mit dem Bahnhof eine wunderschöne Lokation und wir wollen in diesem Jahr ver-suchen, diese gastronomische Einrichtung mit Leben zu erfüllen. Gutes Essen und Comödien mit Musik war der richtige Ansatz für diese Veranstaltung,“
Bürgermeister Alexander Wunderlich unterstützte die Idee für diesen Abend vom ersten Augenblick „Wir haben ja im Bahnhof eine perfekt ausgestattete Gaststätte, die nur darauf wartet, dass sie mit Leben erfüllt wird. Wir müssen jetzt einen geeigneten Pächter finden und da muss uns jedes Mittel recht sein, um die Gaststätte bekannter zu machen und auch einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Der Landrat, der Bezirkstagspräsident und ich haben uns deshalb Gedanken gemacht, wie wir diese Veranstaltung zum Stärkeantrinken aus-richten, um die Lokation bekannter zu machen.“
Mit dem Motto des Abends, „Glöß mit Gschmarri“ und den beiden Komödianten Bernd Händel und Siggi Stadter an der „Quetschen“ wurde natürlich auch der Nerv der Besucher getroffen und ein „volles Haus“ gab dem Veranstalter auch Recht. Das Ristorante Al Castello aus Kulmbach „zauberte“ mit einer Kartoffelsuppe mit Weizenbier-Espuma, geröstete Pfefferbeisser, Fränkisches Bruschetta, Geschmorte Rinderroulade mit Apfel-Rotkohl und Kloß und als Nachspeise „Bieramisu“ auch ein fränkisches Menü auf die Tische.
Bernd Händel steht seit 1974 auf der Bühne und seine Laufbahn als Künstler begann bei der Karnevalsgesellschaft „KK Buchnesia“ Nürnberg, deren Sitzungspräsident er von 1978 bis 1993 war. Durch seine Fähigkeit der Nachahmung von deutschen Dialekten fand er dann zur Parodie und präsentierte 1982 sein erstes kleines Parodieprogramm „Die Bonner Runde“. Damit betrat er einen Weg, den er 1988 schließlich zum Beruf machte und der ihn durch ganz Deutschland führen sollte. In der Fernsehprunksitzung „Fastnacht in Franken“ trat er unter anderem mit seiner Paraderolle „Silvester Capone“ auf und hier übernahm er auch von 2010 bis 2014 die Moderation der Sendung „Fastnacht in Franken“. In der Bahnhofsgaststätte begeisterte Bernd Händel die Besucher nicht nur als Stimmenimitator großer Politiker wie Willy Brandt über Franz Josef Strauß bis hin zu Gerhard Schröder, sondern auch an der Gitarre mit typisch fränkischen Witzen.
Siggi Stadter gilt in der Region inzwischen als "Akkordeon-Legende" und als "Godfather of Quetschkomodn", egal ob im Biergarten, im Wirtshaus, auf der Kerwa, bei Hochzeiten, Geburtstagen oder bei der fränkischen Bierwanderung. Auch in der Bahnhofsgaststätte zeigte sich der „Bareider“ Siggi Stadter besten Seite, dabei auch im Zusammenspiel mit Bernd Händel.
Der Zufall wollte es, dass es sich Margot Förster, eine Tochter des früheren Neuenmarkter Bahnhofswirtes, Wilhelm Förster, nicht nehmen ließ, dem Abend gemeinsam mit einem Kulmbacher Ehepaar, das auch aus Neuenmarkt stammt, als Gäste beizuwohnen. Sie kannte die frühere Bahnhofsgaststätte noch aus ihrer Kindheit und zeigte sich von den Sanierungs- und Umbaumaßnahmen begeistert, wenngleich sie die gusseiserne Wendetreppe von den Gasträumen hinauf zur Wohnung schmerzlich vermisste: „Die Treppe war ein Traum und ich erinnere mich noch, dass ich immer gemeinsam mit meiner Schwester, wenn wir von der Schule heimkamen, erst noch in der Gaststätte helfen mussten, bevor wir unsere Schulauf-gaben machen konnten. Auch an die damaligen Kappenabende, die in der Faschingszeit durchgeführt wurden, habe ich noch gute Erinnerungen.“ Margot Förster hatte nach dem Besuch der Handelsschule den Beruf der Hotelfachfrau erlernt und für 10 Jahre übernahm sie dann für ihren Vater die Nachfolge der Bahnhofsgaststätte in Kulmbach, bevor sie nach 20 Jahren in der Verwaltung der Diakonie in Melkendorf in den Ruhestand ging.
Neuenmarkt. Das „Stärkeantrinken“ in der neu gestalteten Bahnhofsgaststätte, zu dem der Zweckverband des Deutschen Dampflokomotiven Museums eingeladen hatte, war ein voller Erfolg. Für eine ausgelassene Stimmung sorgten der Komödiant Bernd Händel und Siggi Stadter (unser Bild) an der „Quetschen“.
Die Veranstalter freuten sich mit der Familie Heisig, die für das Essen und die Bewirtung zuständig war, sowie Bernd Händel und Siggi Stadter, die für die Unterhaltung sorgten, über eine sehr gelungene Veranstaltung. Von links Siggi Stadter, Margot Förster, einer Tochter des früheren Bahnhofswirtes Wilhelm Förster, stellvertretender Landrat Jörg Kunstmann, Bürger-meister Alexander Wunderlich, Landrat Klaus Peter Söllner, Vera Heisig, Sebastian Heisig und Bernd Händel.
Foto: Werner Reißaus